Dieser Frage gingen die Klassen 6a und 6d im Biologieunterricht nach. Für die Klasse 6a angelte Finn Bochnig einen riesigen Karpfen und eine kleine Rotfeder; in der Klasse 6d brachte Monika Schillinger eine Forelle mit. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die beiden und an die Eltern, die uns diese Unterrichtsstunde durch die Bereitstellung der Fische erst ermöglichten. (Ein Beitrag von Frau Knon.)
Nach anfänglichem Geraune konnte es losgehen. Diejenigen, die sich vor dem Anfassen und Sezieren der glitschigen Tiere ekelten, konnten sich ein entsprechendes Video mit der Präparation einer Forelle anschauen, um dann die Organe auf einem Arbeitsblatt zu identifizieren und zu beschriften. Die meisten jedoch wollten sich an der Untersuchung der Fische selbst beteiligen. So wurden die Tiere auf eine Alufolie gelegt und dann nach Anleitung aufgeschnitten.
Als erstes wurden die Wirbeltiere von außen begutachtet. Die Kinder schauten sich die verschiedenen Flossen an, die besondere Form der Schuppen und das einzigartige Seitenlinienorgan. Außerdem wurde der Kiemendeckel gehoben, um zu sehen, wie die Kiemenblättchen angeordnet sind. Um die inneren Organe zu begutachten, musste ein „Fenster“ in die seitliche Bauchwand geschnitten werden. Mit Messer, Schere und Pinzette ausgestattet, führten die Schülerinnen und Schüler den ersten Schnitt vom After bis zu den Kiemen durch. Dies war bei der Forelle und der Rotfeder gut zu machen. Leider war es beim Karpfen aber schier unmöglich, durch die dicke Haut zu schneiden. Anschließend wurde der Fisch einmal vom Kiemenbogen bis zum Seitenlinienorgan und vom After zum Seitenlinienorgan geöffnet. So konnte man die Bauchseite nach oben wegklappen und die Bauchhöhle begutachten. Dadurch, dass die Kinder bei den Schnitten sehr vorsichtig waren, wurde kein Organ verletzt und auch die Schwimmblase war noch intakt.
Nachdem die Organe identifiziert und richtig zugeordnet worden waren, musste schon wieder aufgeräumt werden, obwohl die Schülerinnen und Schüler gern noch mehr untersucht hätten, wie zum Beispiel den Inhalt des Magens. Die Fische wurden natürlich nicht weggeschmissen, sondern von den Kindern, die sie mitgebracht hatten, wieder mit nach Hause genommen und verwertet. Obwohl alle den Fischgeruch noch lange in der Nase hatten, war es doch eine „hautnahe“ Erfahrung. Selbstständig Dinge zu entdecken, ist für alle immer ein großes Erlebnis. Und selbst die, die sich erst vor den toten Tieren ekelten, waren dann doch fasziniert, wie einzigartig und durchdacht die Natur ist.