Une journée franҫaise

Eine extra-lange Reportage von Aylin zum deutsch-französischen Tag! Besonders lesenswert für alle, die sich über die Hintergründe zu diesem besonderen Event informieren wollen…

Fröhliche Musik klingt aus den Lautsprechern, als die Schüler zum Gong, der den Beginn der Pause verkündet, die Aula betreten. Wo man auch hinsieht, hängen deutsche und französische Flaggen, die gleich klar machen, um was es heute geht. Lange Schlangen bilden sich vor den Verkaufstischen, auf denen sich Tabletts mit unterschiedlichsten Spezialitäten anbieten. Ob süße Apfeltarte, leckere Mousse au Chocolat oder frisch belegte Baguettes, für jeden ist etwas dabei. Viele versammeln sich vor einer Diashow, um sich die Bilder der letzten Parisfahrt anzusehen und heitere Gespräche erfüllen den Raum. Doch auf die Frage, wieso hier heute eigentlich gefeiert wird, folgen ratlose Gesichter. Was ist das eigentlich, ein deutsch-französischer Tag?

57 Jahre ist es nun her, dass die beiden Regierungschefs Charles de Gaulle und Konrad Adenauer den Elysee-Vertrag unterschrieben haben. Dieser Einigung gingen Jahre des Krieges und des Hasses zwischen Frankreich und Deutschland voran. Das Ziel der beiden war es, nicht nur durch Handelsabgekommen Frieden zu schließen, sondern man wollte eine wirkliche Freundschaft der ehemaligen Kriegsgegner. Der 22. Januar wurde 2003 anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Verbindung zum offiziellen deutsch – französischen Tag erklärt. Aufgrund des Schulaufgabenstresses Ende Januar war man an unserer Schule so frei, dieses historisch relevante Datum auf den 05.02 zu verschieben. Mit dem Beschluss vor einigen Jahren ging die Einführung unterschiedlichster Programme zur Förderung des Verständnisses zwischen französischen und deutschen Schülern einher. Man wollte, dass die Jugendlichen das jeweils andere Land kennenlernen können. In der Ausführung sind die Schulen sehr frei, bei uns wären es das Verkaufen französischer Spezialitäten und eine Tombola zur Finanzierung der Parisfahrt der neunten Klassen. Doch die Kultusministerien beider Länder schlagen auch jedes Jahr ein Thema vor, nach welchem man den Tag gestalten kann. Dieses Jahr wäre es: „Der deutsch-französische Tag, für eine Gesellschaft ohne Diskriminierung und ein buntes Europa“. Eine Orientierung des Tages in Richtung dieses Vorschlags hätte den Schülern sicherlich nicht geschadet und etwas Abwechslung in den seit Jahren gleichen Ablauf des Tages gebracht, doch man entschied sich für Altbewährtes.

Doch wie man es so oft sagt, der Weg ist das Ziel. Auf die Frage, was ihr denn an diesem Ereignis am besten gefiele, antwortet die Französisch-Lehrerin Frau Hiller spontan: „Ach, am schönsten finde ich es, wie sich sämtliche Französisch-Klassen für den Tag engagieren und jeder etwas dazu beiträgt. Besonders für den Erhalt der deutsch-französischen Freundschaft ist das sehr wichtig.“ Später fügt sie dann noch lächelnd hinzu: „Und eine tolle Werbung für das Fach ist es natürlich auch!“

Um genau zu sein, richteten die 7c, 8c, 9c und 10c schon teilweise Tage vorher die begehrten Sachen her. Eifrig bastelten die Schüler der 7. Klasse bunte Plakate, um für den kommenden Tag zu werben. Die Preise der Lose oder eine Auflistung und Bilder vom Essen, die auf einen Blick zeigen, was man an diesem Tag erwerben kann. Darunter zum Beispiel süße Croissants oder deftige Baguettes. Aber auch die Flaggen der zwei Nationen, denen dieser Tag gewidmet ist, tauchen immer wieder auf. Die Mousse au Chocolat wurde von der 8. Klasse bereitgestellt, welche diese freundlicherweise zuhause zubereiteten. Diese waren natürlich wie jedes Jahr sehr beliebt und deshalb auch wieder sehr schnell ausverkauft.

Lange vorher organisierten die Schüler der 9c die alljährliche Tombola. Der Verkauf der Lose fand in den Pausen der vorhergehenden Tage und vor der Schule statt. Von Firma zu Firma, von Geschäft zu Geschäft bewegten sich die Schüler-/innen, um möglichst viele verschiedene Werbegeschenke abzusahnen und Läden abzuklappern. Unter den Gewinnen befanden sich dieses Jahr beispielsweise Pflegeprodukte, Kugelschreiber, Kartenspiele und Tassen von den verschiedensten Firmen.

Der Verkauf des Essens wurde von der 10. Klasse organisiert. Zur Vorbereitung gehört da zum einen die Aufteilung der Lebensmittel, die gekauft werden sollen, wie Gurken, Salami etc. Zum anderen aber auch die frische Zubereitung der Baguettes und der Aufbau des Verkaufsstandes in der Turnhalle vor der lang ersehnten deutsch-französischen Pause. Der Gong erschallt und schnell haben sämtliche Heranwachsende die Aula wieder verlassen. Die Tabletts sind leer, die Musik stoppt. Nun beginnen die Aufräumarbeiten. Alles in allem war der Tag heute eine Abwechslung vom Schulalltag und er hat sehr vielen Jugendlichen gut gefallen. Sehr gut war es auch, dass man mal etwas anderes essen konnte als normalerweise und alle Beteiligten mit großer Motivation an das Ganze herangingen. Ein Problem liegt meiner Meinung nach jedoch darin, dass die meisten gar nicht wissen, was diese Aktion überhaupt bedeutet. Um dagegen zu wirken, fände ich es schön, wenn beispielsweise die Lehrer im Geschichts-Unterricht vorher ein paar Minuten der Erklärung widmen würden.

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