„Gedenke Mensch, Staub bist du und zu Staub kehrst du zurück!“: Während der Tod für die Menschen in früheren Zeiten kein Tabu war, sondern wie selbstverständlich zum Leben dazugehörte, wird er in der heutigen Zeit oft verdrängt. Sterben, Trauer, Jenseitsvorstellungen, Hospizarbeit – alles keine Themen, mit denen wir junge Leute uns viel beschäftigen wollen. (Ein Beitrag von Frau Schlampp.)
Und doch gehört der Tod zu unserem Leben dazu – und ist als Thema auch fest im Reli-Lehrplan verankert. Im Lauf der vergangenen Wochen haben wir viel über all diese Dinge gehört, haben Hospizbegleiter des Malteser-Hilfsdienstes getroffen, die uns über ihre Arbeit mit Sterbenden und ihren Familien berichtet haben – und so auch ein bisschen die Angst vor diesem Thema überwunden. Zum Abschluss des Themenbereichs wurde schließlich der Friedhof in Beilngries besucht.
In Kleingruppen haben wir uns die Gräber von jungen, aber auch von sehr alten Menschen angeschaut. Der relativ neu angelegte Friedwald oberhalb des Friedhofes ermöglicht Menschen, sehr naturnah und wenn gewünscht auch anonym bestattet zu werden. Viele Schicksale, gerade auch die von kleinen Kindern, haben uns berührt. Und doch spürte man beim Lesen der Gedenksprüche ganz deutlich auch die Hoffnung der Angehörigen auf ein Wiedersehen:
Der Tod ist nichts
Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen
Gebt mir den Namen
Den ihr mir immer gegeben habt,
sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt,
lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben
betet, lacht, denkt an mich
betet für mich, damit mein Name im Haus ausgesprochen wird
so wie es immer war
ohne irgendeine besondere Bedeutung
ohne die Spur eines Schattens
der Faden ist nicht durchschnitten
warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weg
Ich bin nur auf der anderen Seite des Weges
(Henry Scott Holland)